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Unfolkkommen

[31.05.2013]

Entlang der Saale zur Weinmeile 2013 - ein ausführlicher Leidensbericht

Unser eigentlicher Plan sah vor, dass wir Sonnabend und Sonntag auf der Meile Musik machen, also brauchten wir zunächst eine Unterkunft, was sich - drei Wochen vor dem Termin - als äußerst sportlich erwies. Dennoch: wir hatten Glück und konnten direkt am Zusammenfluss von Saale und Unstrut im schönen Blütengrund einen Bungalow ergattern. Die Wetterfrösche verhießen Gutes und so sind wir am Sonnabend friehzeitsch mit unserem Bollerwagen und den Instrumenten im Gepäck in Dresden aufgebrochen.

Die erste Ernüchterung konnte man flächendeckend sehen und fühlen: Dauerregen und 12 Grad Celsius. Die zweite ereilte uns dann an der Rezeption des Campingplatzes: kein Bungalow für uns reserviert. Zunächst noch siegessicher holten wir unsere Reservierungsbestätigung aus dem Ärmel und forderten unser Bleiberecht ein. Nach gründlichem Studium der Zettel bekamen die beiden Mädels am Schalter das Grinsen ins Gesicht und triumphierend stellten sie nur fest: wir hatten gebucht, allerdings für das letzte Wochenende und waren nicht angereist! Das mussten wir erst einmal verdauen...

Sprachlos, verzweifelt, gedemütigt. Und Dauerregen. Wir konnten von Glück reden, dass wir nicht auch noch eine Stornogebühr zahlen mussten.
Nun setzte hektische Betriebsamkeit ein: auf allen Telefonen versuchten wir mit Unterstützung der netten Mädels irgendwo in der Gegend drei Betten zu bekommen - absolut hoffnungslos. Und es regnete immer noch. Kriegrat im Auto und immer wieder vorwurfsvolle Blicke auf den Dussel (Micha), der für die Buchung verantwortlich war. Es blieb uns nichts anderes übrig, als an der Strecke bei Roßbach zu parken und erst einmal los zu laufen. Irgendwo sollte doch jemand ein Bett für obdachlose Musikanten haben!

So kamen wir gegen halb zwölf beim Winzerhof am Steinmeister an und (es regnete übrigens immer noch) gönnten uns zunächst einen ordentlichen Riesling auf den Schreck. Eigentlich wollten wir ja kein Geld bezahlen, sondern nur Tauschgeschäfte (Lieder gegen Liter) eingehen. Ging aber nicht, da bereits ein liedermachernder Vater aktiv war und der - vor sich einen dicken Ordner mit Texten - auch nicht weichen wollte. Außerdem waren sowieso keine anderen Gäste da oder in Sichtweite, für die wir hätten spielen können. Also auch noch pekuniär ein Fehlstart.

Zum Glück hatten wir unsere obligatorische Sonnenblume im Gepäck! Halb Eins hörte dann endlich der Regen auf und wir konnten in Richtung Roßbach starten. Und so leer die Meile gerade eben noch war - ab da füllten sich die Winzerhöfe und Besenschänken zusehends, die Wolken verzogen sich, wir konnten endlich unsere Tauschgeschäfte beginnen und alles war gut. Bis auf unsere fehlenden Betten (immer wieder vorwurfsvolle Blicke und Kommentare)... und obwohl wir jede Gelegenheit nutzten, unser Elend öffentlich zu machen hatte keiner ein Lager für uns.

So kamen wir gegen halb zwölf beim Winzerhof am Steinmeister an und (es regnete übrigens immer noch) gönnten uns zunächst einen ordentlichen Riesling auf den Schreck. Eigentlich wollten wir ja kein Geld bezahlen, sondern nur Tauschgeschäfte (Lieder gegen Liter) eingehen. Ging aber nicht, da bereits ein liedermachernder Vater aktiv war und der - vor sich einen dicken Ordner mit Texten - auch nicht weichen wollte. Außerdem waren sowieso keine anderen Gäste da oder in Sichtweite, für die wir hätten spielen können. Also auch noch pekuniär ein Fehlstart.

Zum Glück hatten wir unsere obligatorische Sonnenblume im Gepäck! Halb Eins hörte dann endlich der Regen auf und wir konnten in Richtung Roßbach starten. Und so leer die Meile gerade eben noch war - ab da füllten sich die Winzerhöfe und Besenschänken zusehends, die Wolken verzogen sich, wir konnten endlich unsere Tauschgeschäfte beginnen und alles war gut. Bis auf unsere fehlenden Betten (immer wieder vorwurfsvolle Blicke und Kommentare)... und obwohl wir jede Gelegenheit nutzten, unser Elend öffentlich zu machen hatte keiner ein Lager für uns.

Irgendwann sprachen uns dann zwei Damen an, die - wie sich herausstellte - beim Fremdenverkehrsamt in Bad Kösen arbeiten und einen Geheimtipp für uns hatten und mit etwas Überredung konnten wir der Pensionschefin drei Betten aus dem Kreuz leiern. Ab da entspannte sich auch unsere mentale Verfassung und wir hatten bis zum späten Abend überall nette Winzer, gutes Publikum und ordentlich zu tun. Eine Flasche Tauschwein im Gepäck haben wir uns dann nach Bad Kösen in die Pension fahren lassen, nach einem Absacker tief und fest geschlafen und sind am Sonntag morgen gut befrühstückt wieder auf die Meile gezogen. Auf dem Winzerhof Gussek und an den Weinbergen bei Kloster Pforta haben wir für Speis und Trank ordentlich gearbeitet. Am späten Nachmittag bevölkerte dann ein anderer Schlag Menschen die Meile, dem wir ganz gerne aus dem Weg gehen. Da auch wir schon ziemlich zerledert waren fiel uns der Abschied nicht so schwer. Und irgendwie waren wir richtig glücklich, dass wir am Abend in unserer Dresdner Stammkneipe ein ordentliches Bierchen trinken konnten.

Zur nächsten Weinmeile werden wir aber mit Sicherheit wieder fahren und ein Bett haben wir bereits bestellt...

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