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Unfolkkommen

[30.08.2007]

August 2007

Eine Thüringer Odyssee

Angefangen hat das ganze mit dem Vorsatz, auf Schloß Burgk zum Mittelalter-Spektakel zu musizieren: Auf unser nettes Schreiben nebst Demo-CD kam keinerlei Reaktion, nichtmal Ablehnung. Also haben wir diese Mugge ad acta gelegt und das Detscherfest in Saalfeld sowie das Kickelhahnfest in Ilmenau ins Visier genommen.

Auf dem (schönen) Saalfelder Marktplatz standen wir dann etwas ratlos vor der im Detscher-Wahn schwelgenden Menge und kamen zu der traurigen Erkenntnis, völlig fehl am Platze zu sein.

Wer sich nun fragt was ein Detscher ist, dem sei geraten, der Sache nicht weiter auf den Grund zu gehen. Nur soviel: man soll ihn verspeisen können. Genau das aber können wir so nicht bestätigen. Vielleicht lag es ja einfach nur daran, dass Politiker, Manager und Vereinsmeierer aller Coleur sich selbstlos im Detscher-Verkaufen gemessen haben. Dies schließt Qualität von vornherein aus.

Gleich wenn wir nach dem Detscher-Genuss hätten noch musizieren wollen wäre das wegen der heftigen Körperreaktionen kaum möglich gewesen. Es gibt leider kein Foto. Wir hätten es zur Abschreckung gern veröffentlicht. Da wir uns so schnell nicht unterkriegen lassen, haben wir unser Äkwippment geschnappt und uns kurzentschlossen und vorfreudig auf den Weg nach Ilmenau gemacht.

Ein ganz normaler Samstag Nachmittag in Ilmenau, denn das Kickelhahnfest findet erst am Sonntag statt (unser Eigenmanagement hat gnadenlos versagt...). Keine Menschen weit und breit, die Innenstadt rüstet sich zur Nachtruhe. Trotzig, den weiten Weg nicht umsonst auf uns genommen zu haben, und wild entschlossen, die wenigen Ilmenauer aus ihren Häusern zu locken, stören wir die Beschaulichkeit mit unseren Gesängen. Nach einer dreiviertel Stunde packen wir völlig frustriert ein und suchen eine Kneipe, in der wir unseren mageren Hutinhalt auf sinnvolle Art vernichten und unsere Wunden lecken können.

Spätabends im Basislager an der Hohenwarte wieder angekommen beschließen wir, über Ilmenau den Bann zu sprechen und uns dem Kickelhahnfest zu verweigern. Das Wetter verspricht Gutes für den Sonntag und wir benötigen dringend ein Erfolgserlebnis, um unser angeschlagenes Ego wieder aufzurichten. So machen wir uns am nächsten Tag auf den Weg nach Erfurt, wo wir an einem sicheren Platz Zuspruch tanken wollen. Die Krämerbrücke hält was wir uns erhofft hatten: wir haben unseren Spaß - das Publikum ebenso.

Auf dem Rückweg zum Muggenmobil entdecken wir dann noch eine wunderschöne Ecke: das Haus zum Sonneborn. Es ist zwar kaum Bewegung in der kleinen Gasse, aber der Ort fasziniert uns. Wir fangen an zu singen und die schöne Akustik des Plätzchens lockt dann auch schnell Zuhörer. Fazit: hier müssen wir beim nächsten Krämerbrückenfest unbedingt spielen.

Wir sind mit uns und Thüringen wieder versöhnt und genießen den Sommerabend am Feuerchen...


P.S. Danke an unsere "Groupies" Anette und Karsten, dass sie diese Odyssee mit uns geteilt haben und Danke an Karsten für die schönen Fotos.
© Unfolkkommen
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